DORA – EU Digital Operational Resilience Act – ein Überblick

Entstehung und Ziele des DORA – EU Digital Operational Resilience Act

Der EU Digital Operational Resilience Act, kurz DORA, wurde als Antwort auf die wachsenden Herausforderungen im Bereich der Cybersecurity und digitalen Resilienz entwickelt. In einer Zeit, in der die Finanzbranche immer stärker von digitalen Technologien abhängig ist, wurde es notwendig, ein umfassendes Regelwerk zu schaffen, um die Stabilität und Sicherheit des europäischen Finanzsystems zu gewährleisten.

Die Ziele von DORA sind vielfältig:

  • Verbesserung der Cybersecurity: DORA hat zum Ziel, die digitale Resilienz von Finanzinstituten und kritischen Dienstleistern zu stärken, indem es strengere Sicherheitsstandards einführt. Dies soll dazu beitragen, Cyberangriffe zu verhindern oder besser darauf reagieren zu können.
  • Erhöhung der Transparenz: Das Gesetz fördert die Zusammenarbeit zwischen Finanzinstituten und Aufsichtsbehörden und erhöht die Transparenz in Bezug auf Cybersecurity-Vorfälle. Dies ermöglicht eine schnellere Reaktion auf Bedrohungen.
  • Gewährleistung der Kontinuität: DORA zielt darauf ab, die Kontinuität von kritischen Dienstleistungen im Finanzsektor sicherzustellen, selbst bei schwerwiegenden digitalen Störungen.

Anwendungsbereich des DORA

DORA erstreckt sich auf eine breite Palette von Unternehmen im Finanzsektor. Dazu gehören:

  • Finanzinstitute: Dies umfasst Banken, Versicherungsgesellschaften, Kreditinstitute und andere Finanzdienstleister.
  • Kritische Dienstleister: Unternehmen, die als entscheidend für das Funktionieren des Finanzsystems gelten, wie z. B. Clearingstellen, Wertpapierverwahrstellen und Zentralverwahrer.
  • Digitale Dienstleister: Dazu gehören Unternehmen, die digitale Dienstleistungen für Finanzinstitute oder kritische Dienstleister erbringen.

Der Anwendungsbereich von DORA ist breit gefasst, um sicherzustellen, dass die gesamte Branche die erforderlichen Maßnahmen zur Stärkung der digitalen Resilienz ergreift.

Inhalte im Überblick

Der EU Digital Operational Resilience Act (DORA) legt eine umfassende Reihe von Anforderungen und Vorschriften fest, die darauf abzielen, die digitale Resilienz im Finanzsektor zu stärken und die Risiken von Cyberangriffen und digitalen Störungen zu minimieren. Hier sind die Hauptpunkte des DORA im Überblick:

  • Cybersecurity-Anforderungen: Finanzinstitute, kritische Dienstleister und digitale Dienstleister müssen robuste Cybersecurity-Maßnahmen implementieren. Dies umfasst die Notwendigkeit, effektive Schutzmaßnahmen zu entwickeln, Schwachstellen zu identifizieren und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um Cyberangriffe zu verhindern oder zu begrenzen.
  • Meldung von Vorfällen: DORA legt klare Richtlinien für die Meldung von Cybersecurity-Vorfällen fest. Unternehmen sind verpflichtet, Vorfälle den zuständigen Behörden zu melden und alle relevanten Informationen bereitzustellen. Dies ermöglicht eine schnellere Reaktion und koordinierte Maßnahmen.
  • Mindeststandards für IT-Sicherheit: Der Akt definiert Mindeststandards für die IT-Sicherheit, die von Finanzinstituten und kritischen Dienstleistern erfüllt werden müssen. Dazu gehören regelmäßige Sicherheitsprüfungen, Risikobewertungen und die Implementierung von Notfallplänen zur Wiederherstellung der Dienstleistungen nach digitalen Störungen.
  • Prüfungen und Sanktionen: DORA führt Mechanismen zur Überprüfung der Einhaltung dieser Vorschriften ein. Aufsichtsbehörden sind berechtigt, Prüfungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass Unternehmen die erforderlichen Standards erfüllen. Bei Verstößen gegen die Bestimmungen des DORA-Gesetzes können erhebliche Geldstrafen verhängt werden.

Handlungsbedarf für Unternehmen

Die Einführung des DORA-Gesetzes erfordert von Unternehmen im Finanzsektor einen aktiven Handlungsbedarf, um die neuen Anforderungen zu erfüllen und die digitale Resilienz zu stärken. Hier sind einige wichtige Schritte, die Unternehmen unternehmen müssen:

  • Cybersecurity-Maßnahmen verbessern: Unternehmen müssen ihre Cybersecurity-Strategien und -Maßnahmen überprüfen und gegebenenfalls aktualisieren. Dies kann die Implementierung fortschrittlicher Sicherheitstechnologien, die Schulung des Personals in Bezug auf Sicherheitsbewusstsein und die Entwicklung eines umfassenden Sicherheitskonzepts umfassen.
  • Meldung und Reaktionsfähigkeit stärken: Es ist entscheidend, klare Verfahren zur Meldung von Cybersecurity-Vorfällen und zur schnellen Reaktion auf Bedrohungen zu entwickeln. Dies beinhaltet die Schulung von Mitarbeitern, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen und die Meldung von Vorfällen zu erleichtern.
  • Compliance-Programme etablieren: Unternehmen müssen Compliance-Programme einführen, die sicherstellen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen des DORA entsprechen. Dies umfasst die regelmäßige Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen und die Dokumentation von Maßnahmen zur Einhaltung der Vorschriften.
  • Sensibilisierung und Schulung: Die Sensibilisierung der Mitarbeiter für Cybersecurity ist von entscheidender Bedeutung. Schulungen und Schulungsprogramme sollten entwickelt werden, um das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken zu stärken und die Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, sicherheitsrelevante Aufgaben effektiv auszuführen.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfordert eine umfassende Anstrengung von Unternehmen, um die digitale Resilienz im Finanzsektor zu stärken und die Sicherheit und Stabilität des europäischen Finanzsystems zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden und die kontinuierliche Überwachung der sich entwickelnden Bedrohungslandschaft sind ebenfalls entscheidend, um den Anforderungen des DORA gerecht zu werden.

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